So 10. Oktober // 19:30 Uhr // St. Follian
Herzliche Einladung zum Gottesdienst am 10.10. um 19:30 Uhr in der Kirche St. Follian mit Bischof Stephen Dami Mamza, Diözese Yola, Nigeria, der anlässlich des diesjährigen Sonntag der Weltmission im Bistum Aachen zu Gast ist.
Bischof Stephen Mamza
Mann der Tat
Die Sorge um die Menschen, die bei ihm Schutz suchten, bescherte Bischof Stephen Mamza viele schlaflose Nächte. Hunderte campierten jahrelang auf dem Gelände der Kathedrale in Yola, geflohen vor dem Terror von Boko Haram. „Für mich war klar, ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um Menschen in Not zu helfen. Egal zu welcher Religion oder Volksgruppe sie gehören“, sagt der 51-Jährige.
Seit vielen Jahren terrorisieren die Islamisten den Nordosten Nigerias ». 2014 errichteten sie zeitweise ein islamistisches Kalifat auf einem Gebiet so groß wie Belgien. In Panik flohen Hunderttausende ins südliche Yola. In kurzer Zeit verdoppelte sich die Einwohnerzahl der Hauptstadt des Bundesstaates Adamawa im Nordosten Nigerias.
Drei Jahre zuvor war Mamza zum Bischof von Yola ernannt worden, damals der jüngste Bischof Afrikas. Zuvor hatte er im Bistum Maiduguri eine Pfarrei geleitet und erlebte die ersten Anschläge von Boko Haram 2009 in der Stadt hautnah mit. Er selbst verlor seinen Bruder 2014 bei einem Angriff von Boko Haram auf den Flughafen von Maiduguri.
Um die vielen Geflüchteten in Yola zu versorgen, schloss sich der Bischof mit Imamen, Pastoren, kommunalen Führern und der Amerikanischen Universität Yola zusammen und organisierte Hilfe. Viele von ihnen kehrten nach einiger Zeit in ihre Dörfer zurück. Aber für 86 Familien auf dem Gelände an der Kathedrale war das wegen der schlechten Sicherheitslage in ihrer Heimat nicht möglich. Für sie suchte Bischof Mamza eine dauerhafte Lösung.
„Ich wollte ein Zeichen für religiöse Toleranz und Religionsfreiheit setzen.“
Bischof Stephen Mamza
Mithilfe von missio konnte er Häuser », eine Schule » und eine Kirche für die Flüchtlinge errichten. Neben den christlichen gibt es dort auch elf muslimische Familien. Sie fragten den Bischof, ob sie nicht auch ein Gebetshaus bekommen könnten. Er entschied, aus Mitteln seines Bistums eine Moschee für sie zu bauen. In den sozialen Medien schlug der Moscheebau tagelang hohe Wellen. Aber Bischof Stephen Mamza, der auch der Präsident der „Christian Association of Nigeria“ in seinem Bundesstaat ist, bereut seine Entscheidung nicht. „Ich wollte ein Zeichen für religiöse Toleranz und Religionsfreiheit setzen“, sagt er. „Und ich hoffe, dass dieses Zeichen erwidert wird.“
Bettina Tiburzy
Gästeflyer Bischof Stephen Mamza zum Download