Kirchenfenster


Kirchenfenster

Schon bei der Einweihung der Kirche 1902 haben Buntglasfenster den Chorraum geschmückt. Im 2.Weltkrieg wurden die Fenster in unserer Kirche fast völlig zerstört. Nach und nach ersetzt man die einfache weiße Notverglasung durch künstlerisch gestaltete Buntglasfenster nach Entwürfen von bekannten Glasmalern. Alle Fenster unserer Kirche wurden von der ältesten deutschen Glasmalerei-Werkstatt Oidtmann aus Linnich gefertigt und eingesetzt. Die herrlich farbigen Fenster sind nicht nur Dekoration, sondern stehen thematisch im Bezug zur Liturgie und fügen sich zu einer Gesamtkomposition zusammen.

Beim Betreten unserer Kirche fällt der Blick auf die 3 großen Chorfenster, die 1966 von Anna Schneider-Lang, einem ehemaligen Pfarrmitglied, nach Motiven der Geheimen Offenbarung gestaltet wurden.. Inhaltlich und formal bilden sie eine Einheit. Sie geben Einblick in das himmlische Jerusalem. Im Mittelfenster sieht man z.B. das verklärte Lamm Gottes. Ihm huldigen die 7 Engel als Vertreter der Himmel und die 24 Ältesten als Vertreter der Scharen der Gläubigen. Sie feiern in überwältigender Pracht Christus als Sieger. Chorfenster zum Thema „Triumphierende Kirche“ schmückten bereits die vor 100 Jahren erbaute Kirche.

Die Verglasung des Obergaden im Mittelschiff, ebenfalls nach Entwürfen von Anna Schneider-Lang (1965) gestaltet, bringen in 4 verschiedenen Motiven Gleichnisse Jesu über das Himmelreich zum Ausdruck (Mt. 13).

Das erste Motiv stellt ein reifes Ährenfeld dar. Darauf weist die Sichel hin. Die guten Ähren leuchten strahlend gelb, die schlechten dunkel bis schwarz. „Das Himmelreich gleicht einem Sämann, der guten Samen säte….“ (Mt 13,3ff.)

Beim zweiten Motiv wimmeln unzählige Fische in einem Netz. „Das Himmelreich ist gleich einem Netz, das ins Meer geworfen wurde und mancherlei Fische einfing.“ Mt 13,47f)

Das dritte Motiv zeigt einen kräftigen Baum mit bunten Vögeln. „Das Himmelreich ist gleich einem Senfkorn, das kleinste unter allen Samenkörnern, ausgewachsen wird es zu einem Baum, so dass die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen wohnen….“ (Mt 13,31f.)

Im letzten Motiv werden die braunen Ackerschollen durchstrahlt vom leuchtenden Gold des Schatzes: „Das Himmelreich ist gleich einem im Acker verborgenen Schatz….“ (13,44)

Im rechten Seitenschiff zeigen die vier Ornamentik-Fenster von Maria Katzgrau (1946) das Symbol des Kreuzes in unterschiedlicher Ausprägung.

Die streng gegliederten geometrischen Formen spiegeln den kreuzförmigen Grundriss der Kirche wie auch den Namen der Pfarre wieder.


Die vier Fenster im linken Seitenschiff verkünden in kraftvollen Farben und eigenwilliger Ausdruckskraft das Österliche Halleluja als Frucht des Kreuzesopfers. Hier zeigt der Künstler Hermann Gottfried (1962) im ersten Fenster Moses. Im zweiten Fenster sehen wir den siegreichen Christus. Das dritte Fenster zeigt die vervielfachte Taube als Symbol des heiligen Geistes. Im vierten Fenster wird die Teilhabe der Gläubigen am österlichen Sieg auf Erden und in der Ewigkeit thematisiert.

Die neuen Fenster im Querschiff

Im rechten Querschiff verdeutlicht der Künstler Hermann Gottfried (1996) in hellen und auch kräftigen Farben nahezu schwerelos schwebend Szenen aus der Bergpredigt (Mt 13-27). Im Mittelfenster predigt Jesus zu seinen Jüngern und anderen Zuhörern, über ihm in Feuerzungen der Hl.Geist. Das rechte Fenster verdeutlicht die Heilung eines Blinden und das linke Fenster die wunderbare Brotvermehrung.

Jesus ruft in der Bergpredigt ausdrücklich auf zum verantwortungsbewußten Handeln nach der sog „Goldenen Regel“: „Alles, was ihr von anderen erwartet, das tut auch ihnen! Darin besteht das Gesetz …“ (Mt 7,12). Als konkreten Bezug zu Hl.Kreuz möchte der Künstler Hermann Gottfried gerade durch die Auswahl der Blindenheilung und Brotvermehrung zum Ausdruck bringen, dass sich die Pfarrgemeinde in ihren Aktivitäten gegenüber den Fremden, Obdachlosen, Hungernden verpflichtet fühlt und dass sie durch den vielfältigen sozialen Einsatz Augen und Herzen für eine andere, eine bessere Wirklichkeit öffnet.

Im linken Querschiff thematisiert der Glasmaler Paul Weigmann Moses und die Zehn Gebote (2002) .

Im Mittelfenster stehen zwei Weltenkreise einander entgegen. Im oberen mit klarer, sinnerfüllter Ordnung dominiert Moses mit den Gesetzestafeln, in die er die von Gott verfügten Gottes- und Menschengebote zur unauslöschlichen Erinnerung eingeritzt hat (Ex 20). Im unteren Kreis liegen die Trümmer der nicht befolgten Gesetzestafeln und der selbstgemachten Götzen (‚Goldenes Kalb’) chaotisch durcheinander. Sie sind Zeichen der Selbstherrlichkeit und Gottesferne des Menschen (Ex 32) sowie der sichtbaren und seelischen Katastrophen in der Welt (u.a. 11.Sept.2001). Von oben herab fließen Wasserströme und lichtdurchflutete Bahnen als Symbol für das Geistwirken Gottes, das nie abbricht.

Die beiden Seitenfenster zeigen jeweils typologische Gegenüberstellungen aus dem Alten und Neuen Testament. Im linken Seitenfenster weist der brennende Dornbusch hin auf die Erscheinung des Herrn und seinen Anruf an Moses in der Zurückgezogenheit der Wüste. Moses lässt sich nach einigem Zögern auf Gottes Plan ein und begründet mit ihm den alten Bund. (Ex 3). Die helle Rose verweist auf Maria, die mit ihrer bedingungslosen Mutterschaft den neuen Bund ermöglicht. Die große Wasserwelle im rechten Seitenfenster versinnbildlicht den erfolgreichen Durchzug der gottvertrauenden Israeliten durch das Rote Meer und den grausamen Tod der gotteslästernden Ägypter (Ex. 14,21ff). Der weiße Fisch mit dem Heiligenschein ist Zeichen für den auferstandenen Jesus-Christus und sein Erlösungswerk.

In allen drei Fenstern leuchtet die Farbe Rot als christliches Symbol für Liebe und Hoffnung auf.

Die Seitenkapellen

Die ehemalige Taufkapelle (hinten rechts)

Die ehemalige Taufkapelle (hinten rechts)

Die drei Fenster, die formal und inhaltlich eine Einheit bilden, wurden 1974/76 vom Künstler Paul Weigmann entworfen. Sie wandeln in reichen Variationen das Thema ab: ‚Wiedergeboren aus dem Wasser und dem Heiligen Geist’. Helle Wassertropfen und rote Geistflammen wie Feuerzungen vereinen sich in einem wundervollen Farbenspiel zu den lebendigen (blauen) Wassern, dem Bild des neuen geistgewirkten Lebens, das uns in der Taufe geschenkt wird. Diese Zeichen der Gnade und Liebe Gottes verströmen sich von oben her in die Welt und in uns selbst hinein und sollen Lebenssinn und Geborgenheit geben.

Nur in den Maßwerken der beiden Eckfenster sind Reste der ursprünglichen Verglasung aus den Baujahren der Kirche 1898-1902 erhalten.

Ehemalige Marienkapelle (vorne rechts)

Prof. Anton Wendling aus Aachen gestaltete das Buntfenster in den 50er Jahren mit dem Thema ‚Maria Verkündigung und die Menschwerdung Jesu aus Maria der Jungfrau’.

Beim Verlassen der Kirche leuchten am Portal die klaren und ruhigen Fensterbilder von Anna Schneider-Lang (1962). Die alten Symbolzeichen Weizenähre (rechts) und Weintraube (links) weisen hin auf die Gegenwart des Herrn in der Eucharistie. Dazwischen erscheinen Pelikan und Phönix, deren Ikonographie auf den sich opfernden Herrn und den siegreichen Christus deuten. (Der Pelikan nährt seine Jungen mit dem eigenen Blut, der Phönix entsteigt wunderbar gewandelt der Asche).

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