Geschichte bis 1902


Geschichte bis 1902

Julianskapelle (1300-1656)

Die erste urkundliche Erwähnung im Jahre 1363 bestätigt die Errichtung einer einschiffigen Kapelle auf dem Grund der heutigen Pfarrkirche. Als Stifter der Kapelle ist ein Gerard von Bongard anzusehen. Im Jahr 1372 ging die Kapelle durch die Ehefrau des verstorbenen Stifters, Frau Gertrud von Bongard mit der Zustimmung ihrer Söhne Gottfried, Eustachius und Wilhelm als Geschenk an die Kreuzherren. So konnte der Orden der Kreuzherren oder Kreuzbrüder in der Aachener Pontstraße eine Niederlassung gründen.

Der Kreuzherren – Orden geht in seiner Entstehung auf die Zeit der Kreuzzüge zurück. Nach dem Beschluss des Generalkonvents in Huy/Belgien wurde 1372 durch den Bischof von Lüttich die Niederlassung genehmigt. Die Julianskapelle aus der Stiftung der Familie von Bongard, das Gasthaus und das Spital, welche der Magistrat der Stadt den Kreuzherren zum Geschenk machte, bildeten das Fundament für die Arbeit des Konvents.

Wegen Geldmangels brauchte es viele Jahre ehe man mit dem Bau eines Klosters beginnen konnte und wie berichtet wird, war man im Jahre 1387 noch immer mit dem Bau beschäftigt. Ein Zeitpunkt für die Vollendung der Baumaßnahmen ist nicht bekannt und auch weitere Berichte über die Kreuzherren in den nächsten Jahrzehnten sind nur spärlich vorhanden.

Die Jahre nach der Pest-Epidemie von 1622 und dem Stadtbrand von Aachen im Jahre 1656 – von der Kapelle blieben nur die Außenmauern erhalten – waren geprägt von Armut und Not. Es gab große finanzielle Sorgen und auch die Kreuzherren konnten die entstandenen Schäden nicht so schnell beheben. Eine zusätzliche Last entstanden durch den Durchzug und die Einquartierung der Kriegstruppen von König Ludwig XIV.

Zunächst konnte nur das Klostergebäude wieder errichtet werden. Die Kapelle erhielt ein Notdach. Erst nach dem Frieden von Nymwegen 1678/1679, welcher der Reichsstadt Aachen eine Zeit der Ruhe und Sicherheit brachte, wurde der Gedanke an einen Neubau der Julianskapelle wieder belebt.

Von der Kreuzherrenkirche zur Pfarrkirche (1683-1897)

Im Juli 1683 erfolgte die feierliche Grundsteinlegung. Ab 1684 wurde die Bautätigkeit durch Kriege und Unruhen unterbrochen. Erst im Jahr 1770 konnte die Vollendung, des in schwerer Zeit begonnenen Kirchenbaus gefeiert werden.

Am 17. Juni 1770 wurde die neue Kirche durch den Bischof von Lüttich, Karl Alexander, zu Ehren des heiligen Kreuzes, der heiligen Märtyrer Julian und Sebastian und der heiligen Odilia geweiht.

Julianskapelle

Julianskapelle

Bei der neuen Kirche handelte es sich um einen einfachen, putzfreien Backsteinbau (s. Bild) mit einem niedrigen Sockel von roh behauenen Bruchsteinen auf denen sich ein zweiter Sockel bis zum Gesims der Fenster an der Südseite zog. Die Nordmauer war wegen des sich anschließenden Kreuzganges nicht befenstert und hatte im Innern nur hochgezogene Nischen. Der Schlussstein des Südportals trug das Doppelwappen der Bauförderer und Wohltäter, der Freiherren von Berghe, genannt Trips.

Die angenehme und schöne Lage des Klosters am Fuße des Lousbergs, geschützt gegen die rauhen Nordwinde, veranlassten mehrmals hohe kirchliche Gäste, Kardinäle und päpstliche Gesandte, das Kreuzherrenkloster als Aufenthaltsort zu wählen.

Es folgten Jahre des Friedens und der Ruhe, sowie des Wiederauflebens und Aufblühens des Konvents. Die Vermögenslage verbesserte sich zusehends, was Urkunden, Stiftungen und Kaufunterlagen belegen.

Die schwerste Zeit für den Konvent kam am Ende des 18. Jahrhunderts als Folge der französischen Zwangsherrschaft. Ein Dekret Napoleons verlangte 1802 die Aufhebung sämtlicher Klöster. Auch das Kreuzherrenkloster wurde zum Opfer der Säkularisation und beendete ein segensreiches Wirken der Kreuzherren nach über 400 Jahren in Aachen.

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