Man sieht nur, was man weiß
Ein Gang durch und um die neue Marienkirche
Text: Herbert Dejosez
Die jetzige Marienkirche wurde 1980/81 nach Plänen von Professor Karl-Otto Lüfkens, Krefeld errichtet. Der Neubau trat an die Stelle des im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigten und nur notdürftig wieder hergerichteten neugotischen Gotteshauses, das 1886 eingeweiht wurde.
Die Grundsteinlegung erfolgte am 3. Mai 1980 durch den damaligen Altbischof Dr. Johannes Pohlschneider, die Einweihung nahm Bischof Klaus Hemmerle am 6. Dezember 1981 vor.
Vieles ist zum gewohnten Anblick geworden.
Dieser Rundgang soll vielleicht Bekanntes tiefer erläutern, weniger Bekanntes noch einmal in Erinnerung rufen und den Blick schärfen.
Am Fuß des Turmes beginnt der Rundgang
Der Neubau der Marienkirche folgt in seiner nord-südlichen Ausrichtung dem Grundriss der alten Marienkirche.
Beide Kirchen wurden also nicht nach Osten “orientiert”, wie eigentlich vorgeschrieben.
In einer Achse hintereinander angeordnet sind
- Grundstein an der Aussenwand des Turmes
- Tabernakelstele in der Sakramentskapelle innerhalb des Turmes – Altar als Mittelpunkt der Gemeinde
- Ambo als Ort der Verkündung des Wortes Gottes
- Priestersitz
- Chor
- Kreuzigungsgruppe
- Marienplastik – sie wurde geschaffen von dem Künstler Heinz Olbertz, Eilendorf und soll außen an der südlichen Giebelwand ihren Platz finden.
Wer die Kirche durch den Haupteingang betritt, findet an der Innenseite des rechten Hauptportales eine in Kupferblech getriebene Teufelsmaske. Hierbei handelt es sich um ein Geschenk des am Neubau beteiligten Dachdeckermeisters.
Im Innenraum der Kirche wird man gewahr, dass das Achteck eine zentrale Grundlage der Architektur bildet:
Der Turm nimmt die achteckige Form des Turmes der alten Marienkirche auf. Auch das Hauptschiff basiert auf dem Grundriss eines Achtecks. Selbst in der Inneneinrichtung findet sich die Wiederholung dieses Grundrisses, so beim Taufbecken, bei den vier Säulen des Altares und bei den Deckenleuchten des Hauptschiffes.
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