Der siebte Sinn

Impuls zum Weihnachtsfest / 24. bis 26. Dezember 2020

In der Adventszeit haben wir uns mit unseren Sinnen beschäftigt – Augen, Ohren, Mund/Nase und Haut. In jeder Sonntagsmesse gab es schöne und berührende Impulse von Gemeindemitgliedern mit einem etwas anderen, christlichen Blick auf unsere Sinne. Es ging dabei um mehr als die körperliche Funktion des jeweiligen Sinnesorganes. Die Gedanken und Texte haben unsere Augen und Ohren geöffnet, uns berührt und die Nase in den Wind stecken lassen.
Heute ist der 7. Sinn unser Thema – der Spürsinn. Kein organischer Sinn also, sondern die Fähigkeit, etwas jenseits der offensichtlichen Realität erspüren zu können. Diesen Sinn gemeinsam zu schärfen, auch durch gegenseitiges Mitfühlen und Mitspüren, ist gerade in besonderen Zeiten wie diesen so wichtig für uns alle. Und für mich steht das schon oft vorgetragene Zitat aus Antoine de Saint-Exupéry’s kleinem Prinzen für diesen 7. Sinn: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar“; und man möchte ergänzen: „für die Ohren unhörbar, wir können es nicht riechen schmecken oder ertasten“.
Heute feiern wir die Geburt Jesu, der in die Welt gekommen ist, um uns ein großes Zeichen seiner Liebe zu den Menschen und der Nächstenliebe zu geben. Wir haben keine Beweise für diese Menschwerdung Gottes, keiner unserer körperlichen Sinne kann das erfassen. Wir können nur Glauben und Hoffen. Das ist das Wesentliche, die eigentliche Botschaft von Weihnachten. Glaube, Hoffnung und Liebe machen uns froh und mutig, gemeinsam auch durch schwierige Zeiten zu gehen.

Offene Sinne für ein gesegnetes Weihnachtsfest wünscht Ihnen

Ihr Markus Schröder

Evangelium nach Lukas

Die Geburt Jesu

1 Es geschah aber in jenen Tagen, dass Kaiser Augustus den Befehl erließ, den ganzen Erdkreis in Steuerlisten einzutragen. [1] 2 Diese Aufzeichnung war die erste; damals war Quirinius Statthalter von Syrien. 3 Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen. 4 So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. 5 Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. 6 Es geschah, als sie dort waren, da erfüllten sich die Tage, dass sie gebären sollte, 7 und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war. 8 In dieser Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. 9 Da trat ein Engel des Herrn zu ihnen und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie und sie fürchteten sich sehr. 10 Der Engel sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll: 11 Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr. 12 Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. 13 Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: 14 Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens. 15 Und es geschah, als die Engel von ihnen in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: Lasst uns nach Betlehem gehen, um das Ereignis zu sehen, das uns der Herr kundgetan hat! 16 So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag. 17 Als sie es sahen, erzählten sie von dem Wort, das ihnen über dieses Kind gesagt worden war. 18 Und alle, die es hörten, staunten über das, was ihnen von den Hirten erzählt wurde. 19 Maria aber bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen. 20 Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen gesagt worden war. 21 Als acht Tage vorüber waren und das Kind beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus, den der Engel genannt hatte, bevor das Kind im Mutterleib empfangen war.

Text aus der Einheitsübersetzung 2016, Lukas 2,1-21

Foto: Leon Oblak/unsplash

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