Konzilsprojekt „Fenster auf“ in St. Andreas

50 Jahre II. Vatikanisches Konzil

In der Gemeinde St. Andreas bewegt das wohl wichtigste Ereignis der Neuzeit in unserer katholischen Weltkirche die Herzen der Gläubigen: 2012 wird sich zum fünfzigsten Mal der Beginn des II. Vatikanischen Konzils jähren.

Wie selbstverständlich leben wir seit diesem Schlüsselereignis einer sich der Welt gegenüber aufschließenden Kirche mit moderner Liturgie, mit dem Gottesbild eines liebevollen, barmherzigen Vaters und mit der hoffnungsvollen Zukunftsperspektive, dass mit dem Tod nicht alles endet. Seit dem Großereignis dieses Konzils der Erneuerung, das Vieles an Verstaubtheit auskehrte und jesuanische Ursprünglichkeit wiederentdeckte, dürfen wir als Christen Gott auf Augenhöhe begegnen, weil er seinen Sohn in unsere provisorischen Verhältnisse sandte, um mit uns unterwegs zu sein. Wenn uns vor dem Konzil ein eher strafender, strenger, gar zorniger Gott gepredigt wurde, der uns einschüchtern sollte, lehrt uns das Konzil eschatologisch, dass wir schon erlöst, wenn auch noch nicht vollendet sind, weil Gott uns liebt. 

Konzilsprojekt „Fenster auf“ in St. Andreas

„Fenster auf!“ Das langfristige Projekt „Erinnern und Erneuern im Geist des II. Vatikanischen Konzils“ wird getragen vom Gemeindeteam St. Andreas, welches sich für die Glaubensvertiefung einsetzt. Diese Projekt-Einladung wendet sich im Umkreis unseres Zeltes Gottes unter den Menschen als kostenloses Angebot an alle Christen im näheren oder weiteren Umfeld unserer Andreas-Kirche, 52070 AachenSoers, Merowinger Straße 60.

In zweistündigen Seminaren jeweils samstags von 15-17 Uhr werden Zeitzeugen analog zu den historischen Ereignissen um das Konzil unsere Erinnerung auffrischen oder jüngere Zuhörer mit der totalen Umkremplung der katholischen Kirche konfrontieren. Beschäftigung mit Konzilstexten, Persönlichkeiten oder Theologien soll beitragen zur eigenen Glaubensvertiefung; vielleicht erkennen wir gemeinsam, wie wertvoll dieser Aufbruch des pilgernden Gottesvolkes in die Moderne für unser Christenleben heute war, und dass dieser Schatz von Gott geschenkt zu bewahren ist. Aber vor allem gilt unsere eigene Erneuerung als Ziel. Fundamentale Ergebnisse des Projektes kann man in einer sich schrittweise entwickelnden Dauerausstellung in unserer Kirche miterleben. Anfang und Ende des Konzils wollen wir am 11.10.2012 und am 8.12.2015 jeweils mit einem feierlichen Vesper-Gottesdienst liturgisch nachvollziehen.

Auftakt: Seminar „Adolph Kolping“, gehalten von Matthias Scharlau

9. Juni, 15-17 Uhr, Inhalte:

  • Die Person Adolph Kolping und die soziale Frage des 19ten Jahrhunderts
  • Gaudium et spes – Über die Kirche in der Welt (Konzilsaspekte)
  • Die neue soziale Frage und Herausforderungen hieraus an die heutige Kirche am Beispiel der Situation von Familien
  • Das Kolpingwerk in der Tradition Adolph Kolpings – Brücke zwischen Kirche und Gesellschaft
  • Eine familienhafte Gemeinschaft mitten in der Gesellschaft
    a. Anwalt für Familie
    b. Anwalt für junge Menschen
    c. Anwalt für Benachteiligte

Matthias Scharlau ist stellvertretender Vorsitzender des Kolpingwerkes im Diözesanverband Aachen. Adolph Kolping (1813 – 1865) – der Anwalt der katholischen Familie und Arbeiterfreund im Kolpingwerk: Vom Schumacher zum Sozialreformer. Ohne direkten Konzilsbezug hat aber Kolping bezüglich der Bewältigung der neuen sozialen Frage aktuelle Bedeutung.

Diakon Hans-Karl Rouette 

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