Impuls zum Weißensonntag / 19. April 2020
Wir haben uns vorbereitet und uns gefreut.
Viele Wochen lang. Auf diesen Sonntag, den 19.04.2020 – Tag der Erstkommunion in St. Foillan.
Nun sitzen wir mehr oder weniger zu Hause fest. Haben uns gewöhnt an abgesagte Veranstaltungen, ausgefallene Feiern und Verabredungen, die nicht stattfinden dürfen.
Wir sind mehr oder weniger beschäftigt. Gelangweilt. Total erschöpft, weil wir vielleicht als Pfleger oder Krankenschwester arbeiten und uns nach einer Pause sehnen. Todtraurig, weil wir vielleicht einen lieben Menschen aus unserer Mitte verloren haben, der an den Folgen des Coronavirus gestorben ist, oder weil ein Angehöriger auf der Intensivstation mit Ärztinnen um sein Leben ringt. Frustriert.
Aber dennoch voller Vorfreude: “Friede sei mit euch!” Irgendwann beginnt die Zeit danach: Meine Kinder dürfen sich wieder mit ihren Freunden verabreden. Ich darf unsere Freunde zum Essen einladen und sie in den Arm nehmen.
Und vielleicht lebt da in uns allen dann ein neues Bewusstsein. Dafür, wie wertvoll diese Kontakte sind. Dass sie uns ausmachen. Anregen. Lebendig halten. Und dass das Fehlen der ständigen Hektik und des dauernden Beschäftigt seins auch etwas Wertvolles sein kann.
Vielleicht ist es ja doch möglich, den Klimaschutz effizient zu betreiben. Die letzten Wochen haben viele neue Wege aufgezeigt, in Kontakt zu kommen.
Wer hätte daran geglaubt?
Nur unser Fest, Kommunion, das geht eben nicht alleine. Zu hause. Nicht digital.
Damit wir Jesu “Anhauchen” wirklich spüren können, brauchen wir die Gemeinschaft und echte Begegnung und Berührungen.
Freuen wir uns darauf!
Auf eine baldige Umarmung hoffend
Ihre Jule Blatz
Evangelium nach Johannes
Jesus zeigt sich
Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden bei verschlossenen Türen beisammen waren, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sagte zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; denen ihr sie behaltet, sind sie behalten.
Thomas, der Didymus genannt wurde, einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht das Mal der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in das Mal der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht. Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder drinnen versammelt und Thomas war dabei. Da kam Jesus bei verschlossenen Türen, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch! Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger hierher aus und sieh meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete und sagte zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.
Noch viele andere Zeichen hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan, die in diesem Buch nicht aufgeschrieben sind. Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen.
Text aus der Einheitsübersetzung 2016, Joh 20,19-31