Der Beweggrund Diakon zu werden, lässt sich nicht leicht in Worte fassen. In erster Linie wurde ich durch ein Rufen in Bewegung gesetzt, das ich im Laufe der Zeit immer deutlicher gehört habe. Und diesem Rufen werde ich am 25.11.17 antworten: Hier bin ich! Mein Weg bis zum Weihetag im November ist an unterschiedlichen Stationen verlaufen. Zunächst war da die Kindheit. Im Nachhinein kann ich sagen: Ich durfte im Glauben wachsen. Dafür bin ich meinen Eltern sehr dankbar. Langsam und behutsam bin ich der Spur Gottes gefolgt. In der Jugendzeit und im jungen Erwachsenenleben hat mir mein Religionsunterricht als Nährboden für die Auseinandersetzung mit Gott sehr geholfen. Und schließlich der Beginn meines Theologiestudiums und die Ausbildung zum Berufsschullehrer. Doch diese hier angedeuteten Entwicklungsschritte, hin zu einer spirituellen und wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Frage nach Gott, wären womöglich eher abstrakt bzw. „das Eigene“ geblieben, wenn sie nicht herausgerufen worden wären.
Der Geburtshelfer dieses Weges nach draußen war der Priester Walter Leo Schwarz. Er hat mich durch Wort und Tat gelehrt, was es bedeuten kann, Gottes Worte in Taten umzusetzen. Das war immer sehr beeindruckend und soll beispielgebend sein für meinen Weg in den Diakonat. Die Evangelien sprechen immer wieder davon, dass Jesus Menschen in seinem Umfeld auffordert, seinem Beispiel zu folgen, und das in den unterschiedlichen Charismen. Viele Menschen ließen und lassen sich in den Dienst Gottes stellen. Diener Gottes für die Menschen – das könnte eine Umrahmung sein, mich als Diakon in den Dienst stellen zu lassen. Und so möchte ich ergänzen: Hier bin ich – sende mich!
Sascha Wullen
Diakonand der Pfarre Franziska von Aachen
Sascha Wullens Diakonat als Teilhabe im Sinne des II. Vatikanischen Konzils
Von Diakon Hans-Karl Rouette
Am Samstag, den 25.11.2017, wird der Diakonand Sascha Wullen im Aachener Dom um 09:30 Uhr zum Diakon geweiht. Als Soerser Urgestein wird er seinen Diakonats-Dienst in der Pfarre Franziska von Aachen und damit auch in der Gemeinde St. Andreas verrichten. Er erfüllt so die Ideen des II. Vatikanischen Konzils bezüglich „communio“, der Teilhabe (1Kor 10,16) aller Gläubigen an Gottesdienst und Menschenzuwendung als Beitrag im Sinne der Urgemeinde, welcher Paulus um 54 n.Chr. empfahl: „Wenn ihr zusammenkommt, trägt jeder etwas bei: der eine einen Psalm, der andere die Lehre, wieder ein anderer die Offenbarung; Gott hat in der Kirche die einen als Apostel, die anderen als Propheten, wieder andere als Lehrer eingesetzt; ferner verlieh er (jedem getauften Christ) die Kraft zu helfen. Alles geschehe, dass es aufbaut!“ (1Kor 12,28; 14,26) – Man könnte diese Aufzählung von Diensten in unserer Zeit mit „Priester, Diakon, Gemeindereferentin, Lektor, Kommunionhelfer und Caritasdiener“ übersetzen. Natürlich gibt es in der heutigen Kirche noch andere Dienste: Messdiener, Kirchenmusiker, Chöre, Orgelspieler, Sakristane, Kollektanten, „Wort-Gottes-Feier“-Leiter, aber vor allem die teilhabende Gemeinde des Gottesvolkes in vielfältigen Laien- Gruppen von Jung und Alt. So hat jeder seinen Auftrag, ohne dass einer dem anderen einen Dienst wegnimmt, weil Paulus ja bewusst sagt: „der eine…, der andere…, der andere…, jeder nach seiner Gnadengabe als Talent für den einen Dienst der Teilhabe“. Ich freue mich besonders, im Diakonat einen Nachfolger begrüßen zu dürfen; damit kann ich nach einer Diakonandenzeit in unserer Gemeinde seit 1978 und seit meiner Diakonweihe 1984 im tätigen Dienst als Diakon im Nebenberuf für unsere Gemeinde in die hinteren Reihen treten (natürlich stehe ich auf Wunsch für Seelsorge, Assistenz bei Sakramentenempfang und für Trauerbegleitung vor und nach Beerdigungen weiterhin bereit. Tel: 153563. Es wäre für Sascha Wullen und seine Familie ein echtes Geschenk zu seiner Diakonweihe, wenn am 25.11.2017 möglichst viele Gemeindemitglieder an der Feierlichkeit der Einsetzung dieses Diakons im Dom und an der anschließenden Begegnung mit ihm in der Citykirche St. Nikolaus teilnehmen könnten. Beim Patrozinium unserer Gemeinde, am Sonntag, den 03.12.2017, kann man dann unseren neuen Diakon der Pfarrei Franziska von Aachen erstmals um 11:30 Uhr am Altar von St. Andreas erleben.