Aus dem aktuellen Andreasboten
Wenn ein Mensch als „eigenartig“ betrachtet wird, hat diese Einstufung einen eher negativen Touch: Dieser Typ hat offenbar seine eigene Art, die sich selbstbewusst vom „Mainstream“ abhebt. Er „touchiert“ die übliche Art und eckt damit an. – Wenn sieben Pfarren zu einer Großpfarre vereint werden, muss die Kirchenleitung zwangsläufig anecken, wenn sie eine Einheit erreichen will, ohne dass die jeweils eigene, positiv eigenartige Herkunft aller beteiligten Gemeinden untergeht und trotzdem unter dem neuen, selbstredenden Namen „Franziska von Aachen“ eine Ausstrahlung entsteht, die „einheitlich-vielfältig“ erscheint.
Um diesen Widerspruch zu erklären, hat sich das Liturgie-Vorbereitungsteam des Pfarrfestes 2013 als Leitthema die Musik vor Augen geführt und die Großpfarre mit einem Orchester verglichen. Die Instrumente der sechs verbliebenen Territorial-Gemeinden und der zwei neuen Kategorial-Gemeinden in unserer Pfarre sind alle sehr eigenartig. Es ist aber den Leitungsgremien des Kirchenvorstands und des Pfarrgemeinderates gemeinsam mit den noch verbliebenen Gemeindeteams in den letzten vier Jahren gelungen, die verschiedenartigen, eben eigenartigen „Töne“ und „Akkorde“ zu einem wohlklingenden „Konzert“ zu vereinen: Unweigerliche Missklänge des Anfangs sind lange überwunden, und die gemeinsame „Melodie“ kann mitschwingen, weil jedes Instrument ernst genommen wird und weiterhin eigenartig klingen darf; dafür sorgt das rührige Dirigententeam „insolidum“ erfolgreich. Bei unserem Pfarrfest von allen Gemeinden der Pfarre „Franziska von Aachen“, das gleichzeitig Gemeindefest St. Andreas ist, kann jeder herzlich eingeladene Gast vor allem in dem feierlichen Gottesdienst am Sonntag, den 8. 9. 2013 um 11,30 Uhr im Gemeindegarten miterleben, wie gut alles tönt, wenn die vielen Akkorde zum Gottesdienst erklingen.
H.-K. Rouette