An der Seite der Betroffenen

Stellungnahme der Pfarre Franziska von Aachen zum Umgang mit sexualisierter Gewalt in der Kirche und zur Wertschätzung vielfältiger Liebesbeziehungen

In der Kirche sind Menschen durch sexualisierte Gewalt von kirchlichen Mitarbeitenden verletzt wor­den. Die Betroffenen wurden von Kirchenverantwortlichen nicht gehört oder sogar abgewiesen. Da­mit wurde ihnen ein zweites Mal Unrecht zugefügt. Durch Wegsehen haben Kirchenverantwortliche sogar dazu beigetragen, dass die Täter ihre Verbrechen an anderen Orten fortsetzen konnten.

Als Pfarre Franziska von Aachen stellen wir uns unmissverständlich an die Seite der Betroffenen. Wir wollen ihnen Glauben schenken und mit dazu beitragen, dass solche Taten konsequent untersucht und geahndet sowie angemessen entschädigt werden. Wir fordern von den Verantwortlichen unse­rer Kirche auf allen Ebenen eine transparente Aufklärung der Taten und ihrer Vertuschung.

Auch LGBTIQ+ Personen erfahren vielfach Ablehnung von unserer Kirche, wenn sie zu ihrer ge­schlechtlichen Identität oder sexuellen Orientierung stehen. Wir danken denjenigen, die sich outen und dadurch uns alle bis hin zu den Bischöfen zum Umdenken bringen, für ihren Mut. In unseren Kirchengemeinden erkennen wir alle sexuellen Identitäten als gleichwertig und von Gott gleicher­maßen geschaffen an. Wir ermutigen alle, ihre auf gegenseitiger Partnerschaft und Liebe gründenden Beziehungen zu leben. Bei unseren Kirchenverantwortlichen setzen wir uns dafür ein, dass diese viel­fältigen Beziehungen nicht zu Kündigungen in kirchlichen Anstellungen oder beruflichen Nachteilen führen dürfen. Die Seelsorger*innen der Pfarre Franziska von Aachen bieten auf Wunsch Segens­feiern für alle Partnerschaften und Lebensgemeinschaften an.

Pfarre Franziska von Aachen
Februar 2022

Foto: Harry Quan/unsplash

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