„Fenster auf!“
Das Konzilprojekt in St. Andreas geht in die zweite Runde
In der heutigen katholischen Kirche erleben wir ein Ringen zwischen Traditionalisten und Reformern, wie man es wohl nach den fast einstimmigen Beschlüssen des Konzils nicht erwarten konnte: Kein dogmatisches, sondern ein pastorales Ergebnis kennzeichnete das II. Vatikanische Konzil vor 50 Jahren, in denen seitdem das Rad der „Fensteröffnung“ Schritt für Schritt zurückgedreht wurde.
Wie können wir uns gegen diesen Trend stemmen?
Vor 100 Jahren war Josef Thomé ein einsamer Verfechter kirchlicher Reformen, während die Übermacht der hierarchischen Tradition jegliche Bemühung um Erneuerung zur Zeit der Modernismuskrise im Keime erstickte. Wenn schließlich das Konzil seinen Vorläufer Thomé bestätigte und in Bezug auf kirchliche Sanktionen rehabilitierte, so schreibt uns dieser 1980 gestorbene Prophet in unser Stammbuch als Nachfolger Christi, nicht zu schweigen, wenn es um erkannte Wahrheit und um Erneuerung der Kirche in unseren Tagen geht. So wie Josef Thomé an der Kirche seiner Zeit und an ihrer zeitbedingten Gestalt gelitten hat und es uns heute ähnlich geht, dürfen wir mit ihm als Vorbild eines geduldigen, treuen, demütigen Christseins nicht den Glauben an die Kirche in Einheit und die Hoffnung auf Erfüllung von innerkirchlichen Reformen verlieren. Deshalb beschäftigen wir uns mit Josef Thomé.
Diakon Hans-Karl Rouette
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