Entweltlichung

Priester- und Diakonentag in St. Andreas

Am 4. Juni 2012 findet in St. Andreas der diesjährige Priester- und Diakonentag unseres Bistums statt, was für unsere Gemeinde eine große Ehre ist. Das als Thema gewählte Theologumenon „Entweltlichung“ hat Papst Benedikt XV. nicht erst 2011 in Freiburg geprägt, sondern es taucht schon in frühesten Werken (1951) von Josef Ratzinger erstmals und in seiner Dissertation (1954) intensiv auf. Der Christ lebt in komplexer Existenzweise „in der Schwebe“ zwischen Kirche und Welt, wo er sein geistiges Zu-Hause sucht, um schließlich den stets kommenden Gott bei sich aufzunehmen und mehr und mehr Kind Gottes zu werden. Entweltlichtes Handeln des Christen findet nicht hinter Mauern geistiger Abschottung, nicht im Kirchenraum, nicht im eingeigelten „Heiligen Rest“ einer ehemaligen Volkskirche statt; vielmehr nimmt der in aktiver Distanz zur Welt lebende Nachfolger Christi in Demut und Gelassenheit an der Wertschätzung der Reichtümer von Gottes Schöpfung teil, ohne das Wesentliche, den Schöpfer selbst aus den Augen zu verlieren. Auch die Haltung des gläubigen Menschen zum Schwebezustand seiner Kirche zwischen Restauration und Renovation ist vom Begriff der Entweltlichung geprägt; im Sinne einer „ecclesia semper reformanda“ – einer sich stets weiterentwickelnden Kirche glaubt der Christ an eine Erneuerung seiner geistigen Heimat vom Ursprung her. (nach Johannes Schelhas)

St. Andreas-Christen sind eingeladen, an diesem Tag, der sonst eine geschlossene Veranstaltung ist, um 17:15 Uhr an einer von Bischof Mussinghoff in unserer Kirche geleiteten Vespergebet-Feier teilzunehmen (mit Musik durch Petra Krause und Cornelia Derichs).

Diakon Hans-Karl Rouette 

Dieser Beitrag wurde in St. Andreas veröffentlicht. Ein Lesezeichen auf das Permalink. setzen.