Wir hatten das Glück, dass Erzbischof Dr. Samuel Kleda (52 J.) zur Eröffnung der Fastenaktion 2012 als Gast von Misereor eingeladen ist und am letzten Dienstag in Begleitung von Afrikareferent Vincent Neussl über 4 Stunden Zeit für eine Begegnung mit Kameruner Studenten und einigen Heilig Kreuzern in unserem Pfarrheim hatte. Die Sprachbarriere für die Aachener löste die exzellente Übersetzung von Stefanie Götzmann. Dieser Abend wurde federführend vorbereitet von der Leiterin des Aachener Kamerun-Vereins Elvire Kouakep und den Igels aus Hl. Kreuz. Im Reigen der Grußworte wies Pfarrer Radler darauf hin, dass im Gegensatz zur wachsenden Kirche in Kamerun die Kirche in Aachen bedenklich schrumpft.
Erzbischof Kleda liegt vor allem die Verbesserung der Ausbildung junger Menschen in Kamerun am Herzen. Ob er nun von seiner Neugründung der ersten katholischen Universität in der geschäftigen Hafenstadt Douala oder von den theologischen Kursen für Laien sprach, immer war ihm wichtig, dass sich die Lernenden auch in ihrem religiösen Leben weiterentwickeln und durch innere Zufriedenheit und klare moralische Maßstäbe ihr Lebens- und Arbeitsumfeld gestalten.
Die über 40 Zuhörer, in der Mehrzahl Kameruner TH-Studenten, waren beglückt über die Möglichkeit, dieser hochgestellten Persönlichkeit ihres Heimatlandes Fragen zu ihren persönlichen Alltags- und Glaubensproblemen stellen zu können. Erzbischof Kleda nahm ihre Sorgen ernst und gab feinfühlige und tragfähige Antworten bzw. Ratschläge, die dankbar aufgenommen wurden. Er legte ihnen ans Herz, die vielen Probleme bei ihrem Studium in fremder Sprache, fremder Kultur und weit entfernt von ihren Familien durch inniges Gebet und in Gemeinschaft der Kameruner untereinander zu meistern.
Er ermunterte sie, nach dem Abschluss ihres Studiums Kamerun nicht zu vergessen und intensiv darüber nachzudenken, wie sie ihr erworbenes Wissen und ihre individuellen Fähigkeiten zur Weiterentwicklung ihres Heimatlandes einsetzen können. Auf Wunsch des Auditoriums sprach der Erzbischof mit allen ein gemeinsames Gebet und gab seinen Segen.
Der Kamerun-Chor ‚Voix de l’harmonie’ lockerte die Gesprächsrunde durch Gesangsbeiträge auf. Die 15 traditionell gewandeten Sänger und Sängerinnen sangen zur Begrüßung ein extra auf den Bischof umgedichtetes Lied. Großen Anklang fand das Büffet mit vielfältigen afrikanischen Speisen, das Kamerunerinnen vorbereitet hatten.
Der gelungene Abend klang aus mit informellen Gesprächen untereinander. Viele suchten das Einzelgespräch mit dem Bischof. Er wirkte selbst am Ende dieses langen und arbeitsreichen Tages gar nicht müde. Die Begegnung ging ihm und allen Anwesenden sichtlich ans Herz. Die Offenheit der Fragesteller beeindruckte ihn sehr.
Wir in Hl. Kreuz wollen uns um ein Projekt zur Ausbildung benachteiligter Jugendlicher bemühen und über MISEREOR fördern.
Eine beeindruckende Begegnung mit Kamerun im Pfarrheim Hl. Kreuz!
Brigitte und Rolf Igel