Darauf können wir uns verlassen!

Impuls zum 7. Sonntag in der Osterzeit / 24.05.2020

Der Text des aus dem Johannesevangelium steht im Zusammenhang mit der Situation, in der Jesus Christus seinen nahen Tod vor sich sieht. Vorausgegangen sind  das Abendmahl und die Abschiedsreden an seine Jünger.  Die vorliegende Passage ist überschrieben mit dem Titel „Das hohepriesterliche Gebet“.

Wir können darin zwei Abschnitte mit unterschiedlichem Inhalt erkennen. Im ersten Teil wendet sich Jesus an den Vater und spricht von der Herrlichkeit Gottes, die er auf Erden dargestellt hat und er bittet den Vater, dass er selbst durch seine Sterben verherrlichen werden soll.

Danach bittet der für die Menschen, zu denen er gesendet wurde, um das Wort Gottes zu verkündigen. Durch sein Leben in der Welt hat er diesen Auftrag erfüllt. Die Menschen sind durch seine Lehre zum Glauben gekommen. Sie haben ihn als den Gesandten Gottes erkannt und angenommen.

Was können wir heute und für unser Leben  aus dieser Bibelstelle mitnehmen?

Wie an zahlreichen anderen Stellen im Evangelium handelt es sich hierbei um die Verbindung zwischen dem Irdischen und dem Überirdischen, zwischen dem diesseitigen und dem jenseitigen Leben. Diese Verbindung und damit die Verheißung des ewigen Lebens hat Gott durch die Menschwerdung und den Tod von Christus Jesus geschaffen. Durch ihn wird uns die Hoffnung auf ein Leben über den Tod hinaus geschenkt, so wie er selbst es hier ausdrückt: „Denn du hast ihm Macht über alle Menschen gegeben, damit er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben schenkt.“

Während in den Evangelien von Lukas, Markus und Matthäus in der Szene im Garten, bevor er gefangengenommen wird, der zweifelnde Jesus Christus und seine Todesangst beschrieben werden, zeigt Johannes ihn hier voller Zuversicht und Fürsorge für seine Jünger und alle, die ihm nachfolgen, also auch für uns.

In seinen Abschiedsreden wiederholt er immer wieder Sätze der Hoffnung und Ermutigung:

„Euer Herz zage nicht“

„Wenn ihr mich um etwas bittet, so werde ich es tun“

„Ich will euch nicht als Waisen zurück lassen, ich komme zu euch“

„Ich gehe hin und komme wieder zu euch“

„Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt reiche Frucht“

„Liebt einander wie ich euch geliebt habe“

Und hier schließlich, kurz bevor er seinen Leidensweg antritt, wendet er sich an den Vater um unseretwillen. „Nicht für die Welt bitte ich, sondern für alle, die du mir gegeben hast; denn sie gehören dir.“ So befiehlt er uns dem Vater an für die Zukunft, in der er nicht mehr in der Welt ist.

Darauf können wir uns verlassen, darauf können wir vertrauen, heute und allezeit!

Ihre Regina Poth

Evangelium nach Johannes

Das hohepriesterliche Gebet

1 Dies sprach Jesus. Und er erhob seine Augen zum Himmel und sagte: Vater, die Stunde ist gekommen. Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrlicht! 2 Denn du hast ihm Macht über alle Menschen gegeben, damit er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben schenkt. 3 Das aber ist das ewige Leben: dass sie dich, den einzigen wahren Gott, erkennen und den du gesandt hast, Jesus Christus. 4 Ich habe dich auf der Erde verherrlicht und das Werk zu Ende geführt, das du mir aufgetragen hast. 5 Jetzt verherrliche du mich, Vater, bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt war!

6 Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie gehörten dir und du hast sie mir gegeben und sie haben dein Wort bewahrt. 7 Sie haben jetzt erkannt, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir ist. 8 Denn die Worte, die du mir gabst, habe ich ihnen gegeben und sie haben sie angenommen. Sie haben wahrhaftig erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und sie sind zu dem Glauben gekommen, dass du mich gesandt hast. 9 Für sie bitte ich; nicht für die Welt bitte ich, sondern für alle, die du mir gegeben hast; denn sie gehören dir. 10 Alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, ist mein; in ihnen bin ich verherrlicht. 11 Ich bin nicht mehr in der Welt, aber sie sind in der Welt und ich komme zu dir. Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir!

Text aus der Einheitsübersetzung 2016, Joh 17,1-11

 

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