Begleitung

Impuls zum 5. Fastensonntag / 29. März 2020

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Die momentane Situation, von der wir alle betroffen sind, zeigt sehr deutlich, wie wichtig, ja notwendig für uns alle Begleitung im Leben ist.

Begleitung, d.h. eine Beziehung zu jemandem haben, der mich versteht, der mich so akzeptiert, wie ich gerade bin, der für mich da ist in Freud und vor allem in schweren Situationen; dass man füreinander da ist, in der Familie, in der Nachbarschaft, mit Freunden, in der Gemeinde. Ja letztendlich erleben wir es gerade nicht nur im eigenen Land, sondern sogar weltweit.

Besonders in diesen Wochen, wo viele, gerade die älteren Menschen zu Hause bleiben sollen, um die Ansteckungsgefahr zu reduzieren, ist es wichtig, Kontakte aufrecht zu erhalten über Telefon, Briefe, SMS oder E-Mail, um sie in ihrem Alleinsein zu begleiten. Neben Lebensmitteln ist nun die soziale und mentale Begleitung wichtig, die vor Einsamkeit und negativen Gedanken schützt.

Als wir die Themen für die Sonntage ausgewählt haben, ahnten wir nicht, wie akut konkret das Thema für diesen Sonntag sein würde. Nun ist nicht nur Reden „über“ Begleitung gefragt, sondern die Situation fordert konkretes Umsetzen und Tun.

Jeder von uns kann achtsam in seine Umgebung schauen und sehen, wer gerade Zuwendung, ein gutes Wort oder ermunternden Zuspruch braucht. Viele von uns in St. Andreas haben in der Vergangenheit erleben dürfen, wie heilsam in schweren Stunden Zuwendung und Hilfe wirken. Es ist so wichtig, dass wir Wegbegleiter haben – und selbst sein können.

Das heutige Evangelium berichtet von der Auferweckung des Lazarus und vom Glaubensbekenntnis, das Marta ausspricht. Wir bekommen eine Vorahnung vom bevorstehenden Ostergeschehen. Der Evangelist Johannes hat es uns in dieser Geschichte klar geschildert: Sterben ist nicht das Ende, sondern nach dem Tod folgt die Auferstehung, die Jesus uns zugesagt hat.

„Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben!“, sagt er im heutigen Evangelium. Das ist unser Glaube und unsere Hoffnung und beglückende Zuversicht!

Dass Sie die Nähe und die Liebe Gottes in der Begleitung durch Ihre Mitmenschen erfahren wünscht Ihnen

Ihre Hildegard Döltgen

Evangelium nach Johannes

Die Auferweckung des Lazarus

In jener Zeit sandten die Schwestern Jesus die Nachricht: Herr, sieh: Der, den du liebst, er ist krank. Als Jesus das hörte, sagte er: Diese Krankheit führt nicht zum Tod, sondern dient der Verherrlichung Gottes. Durch sie soll der Sohn Gottes verherrlicht werden.

Jesus liebte aber Marta, ihre Schwester und Lazarus. Als er hörte, dass Lazarus krank war, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er sich aufhielt. Danach sagte er zu den Jüngern: Lasst uns wieder nach Judäa gehen.

Als Jesus ankam, fand er Lazarus schon vier Tage im Grab liegen. Als Marta hörte, dass Jesus komme, ging sie ihm entgegen, Maria aber blieb im Haus sitzen. Marta sagte zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben. Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben. Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Marta sagte zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Jüngsten Tag. Jesus sagte zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das? Marta sagte zu ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.

Jesus war im Innersten erregt und erschüttert. Er sagte: Wo habt ihr ihn bestattet? Sie sagten zu ihm: Herr, komm und sieh! Da weinte Jesus. Die Juden sagten: Seht, wie lieb er ihn hatte! Einige aber sagten: Wenn er dem Blinden die Augen geöffnet hat, hätte er dann nicht auch verhindern können, dass dieser hier starb?

Da wurde Jesus wiederum innerlich erregt und er ging zum Grab. Es war eine Höhle, die mit einem Stein verschlossen war. Jesus sagte: Nehmt den Stein weg! Marta, die Schwester des Verstorbenen, sagte zu ihm: Herr, er riecht aber schon, denn es ist bereits der vierte Tag. Jesus sagte zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen? Da nahmen sie den Stein weg. Jesus aber erhob seine Augen und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. Ich wusste, dass du mich immer erhörst; aber wegen der Menge, die um mich herumsteht, habe ich es gesagt, damit sie glauben, dass du mich gesandt hast.

Nachdem er dies gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! Da kam der Verstorbene heraus; seine Füße und Hände waren mit Binden umwickelt und sein Gesicht war mit einem Schweißtuch verhüllt. Jesus sagte zu ihnen: Löst ihm die Binden und lasst ihn weggehen!

Viele der Juden, die zu Maria gekommen waren und gesehen hatten, was Jesus getan hatte, kamen zum Glauben an ihn.

Text aus der Einheitsübersetzung 2016, Joh 11,3-7.17.20-27.33b-45

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